Prostata-Symptome verstehen & PSA-Wert richtig deuten

Brennen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang oder ein erhöhter PSA-Wert?  Wir klären, was dahinter­steckt und wie Sie zügig zur sicheren Diagnose kommen.

Wann ist es Zeit zu handeln?

Häufige Symptome bei Prostata­erkrankungen

Schwacher Harnstrahl

 Was kann das bedeuten?

Schwacher Harnstrahl

Gutartige Vergrößerung (BPH) oder Tumor

Nächtlicher Harndrang

 Was kann das bedeuten?

Nächtlicher Harndrang

Häufig harmlos, PSA Grenzwert überall 3 ng/ml

Blut im Urin oder Sperma

 Was kann das bedeuten?

Blut im Urin oder Sperma

Selten – aber sofort urologisch vorstellen

Schmerzen Becken / Rücken

 Was kann das bedeuten?

Schmerzen Becken / Rücken

Spätsymptom, früh abklären!

Hinweis

Keine Beschwerden heißt nicht automatisch gesunde Prostata – rund 50 % aller Tumore wachsen lange ohne Symptome. Vorsorge rettet Leben!

Der PSA-Wert verständlich erklärt

Was ist PSA?
PSA (prostataspezifisches Antigen) ist ein Eiweiß, das von Prostatazellen freigesetzt wird. Erhöhte Werte können bei gutartigen Veränderungen, Entzündungen oder einem Prostatakarzinom auftreten.

PSA – Orientierungsbereiche nach Alter
(keine festen Normwerte, aber häufig verwendete Referenzbereiche)

  • 40–49 Jahre: < 2,0 ng/ml
  • 50–59 Jahre: < 3,0 ng/ml
  • 60–69 Jahre: < 4,0 ng/ml


Erhöhter PSA – was bedeutet das?

  • Der Verlauf ist wichtiger als ein einzelner Messwert.
  • Bei Verdacht auf Entzündung oder mechanische Belastung (z.B. Fahrradfahren, Ejakulation) sollte der Wert nach 6–8 Wochen erneut bestimmt werden.
  • Persistierend erhöhte Werte oder Werte über dem altersadaptieren Bereich sollten weiter abgeklärt werden.
  • Ein mpMRT der Prostata ist laut S3-Leitlinie vor einer möglichen Biopsie sinnvoll, um das Risiko besser einzuschätzen und unnötige Eingriffe zu vermeiden.

Ab einem auffälligem Verhältnis von PSA und Prostatavolumen (PSA-Dichte) empfehlen wir das Prostata MRT als nächsten Schritt

Früherkennung ab 45 Jahren

Warum sich frühes Handeln lohnt

Ab etwa dem 45. Lebensjahr steigt das Risiko, dass bislang unbemerkte Veränderungen der Prostata bösartig werden. Ein einmalig erhobener Basis-PSA-Wert liefert den ersten wichtigen Anhaltspunkt: Liegt er deutlich unter 1,5 ng/ml, genügt oft ein Abstand von drei bis fünf Jahren bis zur nächsten Kontrolle. Steigt der Wert jedoch schneller oder liegt er im Graubereich, bringt eine moderne multipara­metrische MRT (mpMRT) entscheidende Klarheit, noch bevor eine Biopsie notwendig wird. Studien belegen, dass die Kombination aus wieder­kehrendem PSA-Monitoring und mpMRT die Tumor­bedingte Sterblichkeit mess­bar senkt, ohne unnötige Eingriffe zu steigern.

Was die gesetzliche Vorsorge (noch) nicht leistet

Die in Deutschland ab 45 Jahren angebotene Tast­untersuchung (DRU) ist schnell, aber wenig aussage­kräftig: Kleine oder schwierig tastbare Veränderungen bleiben häufig unentdeckt. Deshalb empfehlen urolo­gische Fachgesellschaften schon heute, den PSA-Test als sinnvolle Ergänzung einzu­setzen – optional kombiniert mit einer mpMRT, wenn der PSA-Spiegel auffällig ist oder familiäre Risiken bestehen.
Kostenvorteil mit dem TK-Selektiv­vertrag „ProstaCheck“

ProstaCheck – Optimierte Diagnostik für TK-Versicherte

Versicherte der Techniker Krankenkasse profitieren im Selektiv­vertrag „ProstaCheck“ ab dem 1. Dezember von einer nochmals verein­fachten und erweiterten Diagnostik: Die bipara­metrischen MRTs (bpMRTs) können sowohl an unseren beiden PROSELIS-Scannern als auch bei unserem Koopera­tions­partner Evidia durch­geführt werden – kostenfrei für TK-Versicherte.

Für weitere Informa­tionen

Details zum TK-Selektivvertrag „ProstaCheck“ finden Sie direkt bei der TK:

Ihr Nutzen auf einen Blick

  • Schnelle Terminorganisation: Die komplette Termin­koordination übernimmt das Team des PROGNOSTICUM.
  • Nahtlose Abläufe: MRT und urologische Beratung erfolgen eng verzahnt, ohne Wartezeiten und ohne zusätzlichen Aufwand.
  • Individuelle Bewertung statt isolierter Befunde: Die MRT-Ergebnisse werden urologisch eingeordnet und in die persönliche Risiko­situation des Patienten integriert. Kein Patient bleibt mit einem radiologischen Befund allein.
  • Hochqualitative, strahlenfreie Diagnostik: Biparametrische MRTs (ohne Kontrastmittel) liefern wertvolle Informationen für aktive Überwachung, Erstdiagnostik oder Verlaufskontrollen.

Blutwert PSA richtig deuten

Wann reicht Beobachten, wann braucht es eine Biopsie?

Wenn Ihr PSA-Wert ansteigt, entscheidet nicht das absolute Zahlenspiel, sondern das Zusammenspiel aus drei Faktoren:

PSA-Dichte

PSA geteilt durch Prostata­volumen. Liegt der Wert über 0,15 ng/ml², steigt das Risiko, dass mehr als nur gutartige Zellen aktiv sind.

mpMRT-Befund (PI-RADS)

PI-RADS 1–2: Beobachten & PSA-Kontrolle.
PI-RADS 4–5: gezielte, trans­perineale Fusions­biopsie empfohlen.

Histologischer Befund der Gewebeprobe

Aus entnommenem Gewebe lässt sich unter dem Mikroskop – bei Bedarf mit zusätzlichen Verfahren – die Aggressivität des Prostatakarzinoms bestimmen. Der Gleason-Score und weitere Marker dienen dabei als Grundlage für die urologische Beratung.

Ihr Vorteil bei uns: Histologie und ärztliches Abschluss­gespräch liegen meist innerhalb von 5–10 Tagen vor; ein beschleunigter One-Day-Pfad ist optional möglich.

Ihre häufigsten Fragen

Info-Block „Mythen & Fakten“

Steigt der PSA-Wert nach dem Fahrradfahren?

Ein kurzzeitiger Anstieg ist möglich, daher wird vor der Blut­abnahme eine 48 h Fahr­radpause empfohlen.

Es gibt erste Hinweise auf einen Anstieg zirkulierender Tumorzellen im Blut von Patienten, die eine Prostata­biopsie erhalten haben. Dies bedeutet jedoch nicht automatisch, dass eine Metastasierung begünstigt wird. Wir berücksichtigen aktuelle Studienergebnisse und entnehmen schon jetzt nur so viele Biopsiezylinder, wie es für eine korrekte Tumorcharak­terisieriung benötigt wird.

PSA-gestützte Vorsorge ist wichtig, um ein Karzinom im frühen Stadium der Erkrankung zu erkennen und nicht erst wenn es bereits zu einer symptomatischen Metastasierung gekommen ist.

Ihre Kontaktmöglichkeiten auf einen Blick